Am 3. Januar ist Orkan Burglind über Süddeutschland hinweggefegt. Dabei wurden verbreitet höhere Windgeschwindigkeiten
registriert als erwartet. MeteoSchweiz hatte für die ganze Alpennordseite mit Stufe 3 von 5, was in tiefen und mittleren
Lagen Windspitzen zwischen 90 und 110 km/h entspricht. Besonders in der Region Bern wurden jedoch verbreitet Orkanböen von
120 km/h registriert, so in Thun, Langnau i.E. und in Oberhünigen.
Die 95 km/h, welche im Oberthal gemessen wurden, entsprechen zwar nur der zweithöchsten je registrierten Windgeschwindigkeit
(Rekord: 97 km/h am 23.1.2009), jedoch waren die Auswirkungen so gross wie bei keinem Sturm seit Lothar. Im Emmental wurden
nicht nur Streuschäden registriert, sondern in vielen Gemeinden einzelne Waldstücke vollständig entwaldet. Verantwortlich dafür
dürften nebst dem nassen Boden infolge Schneeschmelze (Ende Dezember lagen auf 1000 m.ü.M. 50-70 cm Schnee) auch lokale Fallböen
gewesen sein.
Anhand der Schäden im Oberthal darf davon ausgegangen werden, dass Gefahrenstufe 4 von MeteoSchweiz mindestens im Emmental
und im Berner Oberland definitiv angebracht gewesen wäre. Nachfolgende Beispielbilder, aufgenommen am 12. Januar, als
bereits erhebliche Aufräumarbeiten stattgefunden haben, zeigen, wie in der unmittelbaren Regeion um die Wetterstation Oberthal
kerngesunde Waldstücke mit Bäumen jeglichen Alters und ausgereiftem Wurzelwerk flachgefegt wurden, welche selbst den Orkan Lothar überstanden hatten.
Windböenverlauf 3.1.2018 Oberthal:
Schäden Oberthal Bumersbuch - Hargarte nach bereits begonnen Aufräumarbeiten:
Dieses Waldstück war vormals sehr dicht bewaldet, wie zwei Bilder vom Dezember zeigen, die ich
infolge der auf dieser Höhe gefallenen rund 30-40 cm Pappschnee gemacht hatte:
Der entsprechende Tagesbeitrag von MeteoSchweiz mit umfangreichen Kommentaren zur Diskussion, ob Gefahrenstufe 4
doch angebracht gewesen wäre findet sich hier:
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2018/1/starker-wintersturm-fegt-ueber-die-schweiz-hinweg.html.