Der Januar 2008 lässt sich kurz zusammenfassen: Trocken, sonnig und warm. Er weist einen
Temperaturüberschuss von 2,81K auf. Es gab nur gerade zwei Eistage und erst noch die ersten zwei des Monats. Die
Frosttage waren, wie auch die tiefsten Temperaturen, zu Beginn des Monats zu finden. Vielleicht stellt sich bei euch jetzt
die Frage, wie der Januar 2008 im Vergleich mit den vorangehenden Monaten aussieht. Das ist unterschiedlich. An den
Rekordjanuar vom Jahr 2007 kommt er nicht ran. Dieser erwies einen Temperaturüberschuss von zusätzlichen 0,75K.
Während in diesem Monat die Temperatur nur einmal über 10°C stieg, waren es vor einem Jahr sieben Mal.
Allerdings lag die Maximaltemperatur doppelt so oft unter dem Gefrierpunkt wie heuer. Schneemässig war es in beiden
Monaten bitter mit nur 13 (heuer) bzw. 11 (letztes Jahr) Tagen mit Schneebedeckung. Diese beiden Monate sind nicht mit dem
Januar 2006 zu vergleichen, in dem die Temperatur nur einmal über 5°C stieg, jedoch drei Mal unter -10°C fiel.
Damals lag an 31 Tagen mindestens 11cm Schnee. Mit nur 63% des Monatsolls war der Januar 2008 recht trocken. Dies ist
eigentlich recht erstaunlich, da bei höheren Temperaturen in unserer Gegend mehr Niederschlag fällt, weil
wärmere Luft auch mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und kommt wohl daher, dass wir sozusagen von jeglichen Tiefs verfehlt
wurden (z.B. wurde Österreich weiss und dann versank das Tessin im Schnee).
Darüber hinaus konnten wir die Sonne im Januar 2008 über 12 Stunden zu viel sehen. Das erstaunt mich trotz des
often schönen Wetters sehr, denn im Winter kommt die Sonne bei uns erst ab ca. 12Uhr zum Vorschein (jetzt bereits ab
11:30), da sie vorher vom Wald abgehalten wird. Das wird auch von meiner Wetterstation so erfasst.
Zwei Tatsachen sind am Januar 2008, so langweilig er für einen Winterfreak war, trotzdem noch anzumerken: Es gab
nämlich zwei Rekorde (nebst dem, dass es nur zwei Eistage gegeben hat): Der Luftdruck stieg am 26.1. auf 1042,9hPa.
Abgesehen von den 1041,5hPa im Dezember 2007 ist das der weitaus höchste Luftdruck! Der Schweizer Rekord hat
Schaffhausen mit 1047hPa. Allzu viel hätte gar nicht mehr gefehlt, da die offiziellen Messstationen (z.B. Bern mit
1042,9hPa) fast gleichviel gemessen haben. Als zweites sind die 18% Luftfeuchtigkeit am Tag darauf, dem 29.1, von Bedeutung.
Denn eine so tiefe Luftfeuchtigkeit habe ich in meiner Messreihe noch nie gemessen!
Er war rund 1,5K zu warm, bezogen auf die Normwerte in Bern. Am 24. Februar hat die Station mit 15,7°C
die höchste Februartemperatur gemessen. (An diesem Tag wurde an einigen SMA-Stationen absolute Februarrekorde
registriert, so z.B. im Chur mit knapp 24°C). Die Maximaltemperatur im März 2007 betrug 0,1°C weniger! Es gab
nur einen einzigen Eistag. Im Jahre 2006 waren es 19! Windmässig herrschte den ganzen Februar über Flaute: Nur an
zwei Tagen betrug die maximale Windgeschwindigkeit mehr als 50km/h, wobei die höchste Geschwindigkeit mit 56km/h am
gestrigen 29.2 registriert wurde.
Niederschlagsmässig ist es der zweittrockenste Februar der letzten elf Jahre. Es fielen mit 34,4mm nur 47% des
Monatsolls.
Schnee: Es hat seit Aufzeichnungsbeginn im 2004 noch nie einen Februar gegeben, an dem es so wenig Tage mit einer
geschlossenen Schneedecke gab. Selbst letztes Jahr lag an zwölf Tagen eine geschlossene Schneedecke! Die letzten
Schneereste auf den Haufen sind gestern Mittag in flüssiger Form im Boden versickert. Jetzt braucht es dringend neuen
– und siehe da, nächsten Dienstag dürfte es endlich klappen, möglicherweise sogar mit einigen cm bis ins
Flachland, was der ganze Winter stellenweise nie der Fall war!
Zu den drei Rekorden der Maximalen Temperatur, der kleinsten Anzahl an Tagen mit einer geschlossenen Schneedecke und der
Sonnenscheindauer kommt noch ein vierter: Der Luftdruck, der bereits im Dezember 2007 und Januar 2008 den jeweiligen
vorliegenden Rekord gebrochen hat, hat den Januarrekord um weitere 0,8hPa gebrochen. Denn er ist auf aussergewöhnliche
1043,7hPa gestiegen.
Bis zur Monatsmitte wurde es wieder frühlingshaft mild mit fast 15°C. Doch dann erfolgte ein z.T.
doch recht happiger Winterrückfall, wobei in manchen Teilen des Flachlandes der erste Schnee dieses Winterhalbjahres
fiel. Hier lag mit Maximal 19cm im Vergleich zu anderen Regionen recht wenig Schnee, trotzdem ist das die Maximale
Schneehöhe seit Anfang Jahr. Eine ca. 5cm dicke Unterlage vom Freitag trug dazu bei, dass am Schlepplift das erste Mal
diesen Winter einigermassen Ski gefahren werden konnte. Während dieses Winterrückfalls gab es weitere zwei Eistage,
womit der März 2008 mit 5 Eistagen mehr Eistage beherbergt, als Januar (2) und Februar (1) zusammen! Trotz des erneuten
Temperaturanstiegs ende Monat schloss der März Temperaturmässig 1,7K unter dem Normwert.
Der März 2008 ist mit nur 66% des Monatsolls sogar deutlich zu trocken! Es hat zwar an über zwanzig Tagen geregnet,
doch an keinem Tag fielen mehr als 10mm Niederschlag! Somit beläuft sich das Niederschlagsdefizit dieses Jahres mit erst
139,4mm auf über 80mm (normal von Januar bis März wären 225mm).
Weiter gab es im März 2008 zwei neue Rekorde: Einerseits blies der Wind am 12. März mit 85km/h (laut VP2,
bisheriger Rekord 80km/h, Messbeginn 2007) oder 92,4km/h (laut WS2500, bisheriger Rekord 91,1km/h, Messbeginn 2005).
Der zweite Rekord geht auf’s Konto vom Luftdruck, wo ich bereits letzten Monat einen Rekord melden konnte. Jetzt
einfach auf der anderen Seite: am 21. März betrug er nur 987,5hPa, was den seit 2005 tiefsten Wert von 991hPa deutlich
untertrifft. So hatten wir innerhalb von nicht einmal zwei Monaten eine Luftdruckdifferenz von 56,2hPa!
Der April 2008 erwies sich als leicht unterkühlt, zu nass und sonnenarm. Vielleicht ist er ihnen als
aussergewöhnlich kalt in Erinnerung geblieben. Das trügt jedoch, da der extrem warme April 2007 auf die
Maximaltemperatur bezogen 6,03K wärmer war!
Doch nun zum April 2008: Mit einer Abweichung von -1,91K, bezogen auf die Normwerte von Bern, ist er nur leicht zu kalt
ausgefallen. Doch das reichte bereits aus, damit er der kälteste April seit 2005 wurde. Die Minimaltemperatur lag bei
-5,6°C, was das bisherige Minimum von -3,2°C deutlich unterbot. Übrigens waren bisher alle Monate des Jahres
2008 kühler als dieselben des Jahres 2007!
Mit 140,4mm Niederschlag, also einer Abweichung von 32,4mm, ist er der erste Monat, der nasser als die Norm ausgefallen ist.
Das Jahr ist aber immer noch zu trocken.
Der Mai 2008 stellt gleich zwei neue Massstäbe in Sache der Rekorde auf. Er ist mit einer Abweichung
von 1,1K (Maximaltemperatur) der wärmste Mai seit Messbeginn 2004! Jedoch wurde die absolute Mai –
Maximaltemperatur nicht diesen Mai registriert. Das deutet bereits etwas darauf hin, dass dieser Mai temperaturmässig
ohne grössere Ausnahmen sehr ausgeglichen war. So gab es nicht einmal einen kalten Tag (=Tmax <=10°C),
während in anderen Mais sogar noch Frosttage registriert wurden.
Die Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit sowie die Sonnenscheindauer lagen im Normbereich, wobei es bei der
Sonnenscheindauer lange so aussah, als gäbe es einen grossen Überschuss, da das Monatsoll bereits Mitte Mai fast
erreicht war. Schlussendlich gab es doch nur einen Überschuss von 15%.
Der zweite Rekord wurde bei der Niederschlagsmenge aufgestellt. Wohl entgegen der Erwartung einiger Bauern, die vorgestern
noch gemäht (ghöiet) haben, hat es gestern so viel geregnet, wie vorher nur an einem Tag in diesem Monat (10mm).
Damit wurde die Monatsmenge von 28,2mm doch noch etwas erhöht. Doch auch 38,2mm sind noch sehr wenig. Diese entsprechen
einer Abweichung von -103,8mm! Anders ausgedrückt sind nur knapp 27% des Monatssolls gefallen. Dies kommt dem
niedrigsten Mai – Monatswert seit Messbeginn 1997 gleich! Der bisherige Rekordhalter war der Mai 1997 mit 60mm.
Interessant finde ich, dass im Mai 2007 an einem Tag mehr Niederschlag fiel, als dieses Jahr im ganzen Mai!
Der Juni 2008 war wettertechnisch klar zweigeteilt: Die ersten 18 Tage, an denen es ohne Unterbruch messbar
geregnet hat und unmittelbar danach 10 trockene Tage in Folge. Total gab es also 20 Niederschlagstage, davon 17 mit mehr als
0,9mm. Trotzdem war der Juni, wie bereits 5 der bisherigen 6 Monate dieses Jahres, deutlich zu trocken! Es sind, obwohl es am
30. Juni dank der Gewitter noch 10mm geregnet hat, nur 116mm, womit der Juni 2008 als trockenster seit 2000 oder als
zweittrockenster seit Messbeginn 1997 in die Messreihen eingehen wird!
Aufs Halbjahr gesehen fehlen nun bereits 210mm. Anders ausgedrückt sind nur 67% von dem gefallen, was üblicherweise
erwartet werden darf.
Temperaturmässig mag es lange so ausgesehen haben, als dass er zu kalt würde. Richtig kalt war es aber gar nie,
höchstens 1K kühler als in der Norm. Finalement ist er sogar deutlich wärmer als üblich ausgefallen: Bei
der Mitteltemperatur resultiert ein Wärmeüberschuss von 0,4K. Wenn wir diesen noch mit der Höhe abgleichen (da
Bern, woher die Normwerte stammen, bekanntlich 300m tiefer liegt), sind wir bereits wieder bei +2,2K!
Die Temperaturtage lagen mit sechs Sommertagen. im erwarteten Bereich.
Der Juli 2008 verlief hier auf’s Wetter bezogen meist sehr ruhig. Einzig gegen Monatsende gab es noch
einige interessante Tage. Temperaturmässig war er wiederum leicht zu warm (-0,83K + 1,8K = +0,97K). Die Temperatur war
im ganzen Monat mehr oder weniger ähnlich, abgesehen von den paar Sommertagen zu Monatsende. Es gab bei einer
Maximaltemperatur von 27,8°C am 31. Juli keinen Hitzetag und mit 9 Sommertagen etwa 4 zu wenig. Der Juli war der sechste
Monat dieses Jahres, der zu trocken ausgefallen ist. Mit 124mm fehlen 13mm zum Monatssoll. Dies liegt wohl daran, dass wir in
kein richtiges Gewitter hineingekommen sind. Sie zogen meist südlich, ab und zu auch nördlich vorbei und streiften
uns höchstens. In diesem Jahr fehlen somit bereits 223mm.
Trotzdem hat sich die Sonne im Juli 21 Stunden 33min zu wenig gezeigt.
Der August war mit +1,33 leicht zu warm. Trotzdem stellt er den wärmsten August seit Messbeginn dar!
Die Maximaltemperatur allerdings hielt sich mit 27°C noch in Grenzen, ebenfalls die Minimaltemperatur, denn im August
dürfte es doch ausnahmsweise mal unter 7°C abkühlen. Trotz dem leichten Wärmeüberschuss gab es mit 2
Tagen nur 25% der zu erwartenden Sommertage. Dass der August trotzdem zu warm war kommt wohl daher, dass es viele Tage mit
Temperaturen knapp unter 25°C gab (so auch der 30. und 31. August mit je 24,9°C als Tmax). Wie ihr seht, passt die
Temperatur mit einem kleinen Überschuss also durchaus ins Jahresmuster.
So auch der Niederschlag: Nach drei vorangegangenen zu trockenen Monaten bzw. nachdem dieses Jahr bisher alle Monate ausser
der April zu trocken waren, wollte dem der August auch nicht anders: Mit 88mm sind nur 60% des Monatsolls gefallen. Somit
fehlen dieses Jahr im Vergleich zum langjährigen Mittel bereits 281mm! Anders ausgedrückt sind von Januar bis
August nur 69% des zu erwartenden Niederschlages gefallen. Im Sommer führe ich das auf die fehlenden Gewitter
zurück. Dieses Jahr ist Wettertechnisch sowieso vollkommen speziell, so erinnert euch z.B. an die letzte richtige Front
im Mittelland.
2005: 21 Gewittertage
2006: 31 Gewittertage, 8 Hageltage
2007: 39 Gewittertage, 5 Hageltage
2008: 27 Gewittertage, 0 Hageltage
Die Sonnenscheindauer lag im August 2008 weitgehend im zu erwartenden Rahmen, Wind, Niederschlag und die weiteren Parameter
weisen nichts Aussergewöhnliches auf. Rekorde gab es diesen August keine.
Temperaturmässig war er zweigeteilt: Das erste Monatsdrittel erwies sich mit einem
Temperaturüberschuss von bis zu drei K als sehr mild. Nicht zuletzt deswegen hat es für sage und schreibe fünf
Gewittertage gereicht, wobei das der Zahl vom Juli 2008 entspricht, was auf die hier recht miese Gewittersaison hindeutet.
Auf den 13. September kam es zu einem Temperatursturz von über 20°C, der sich bis Monatsende nicht richtig erholen
konnte. Somit fällt die Bilanz das erste Mal dieses Jahr deutlich in die negative Richtung aus: Am extremsten bei der
Tmax, die -4,13K unter dem Mittelwert von Bern der Jahre 1961-1990 lag. Auch nach Höhenabgleich verbleibt mit -2,53K ein
deutliches Defizit. Die Mitteltemperatur ist mit -2,3K bzw. -0,7K schon etwas gemässigter, die Minimumtemperatur gar
etwas über der Norm, was aber nicht wirklich wesentlich ist, da meist die Mitteltemperatur betrachtet wird.
Hierbei ist zu erwähnen, dass am 17. September mit 2,2°C die tiefste Septembertemperatur seit Messbeginn im Jahre
2004 registriert wurde. Die bisherige lag bei 3,3°C. An ebendiesem Tag gab es mit -0,6°C (auf 5cm Höhe) den
erste Bodenfrost dieses Winters.
Niederschlagsmässig ist der September 2008 erst der zweite Monat des Jahres, der zu nass ausgefallen ist – wenn
auch mit einem Überschuss von 14% unbedeutend. Somit sollten bis Ende September 267mm mehr gefallen sein! Das
erklärt auch schon, weshalb wir weiterhin direkt auf das trockenste Jahr seit mindestens 1997 zusteuern!
Passend zu Temperatur und Niederschlag hat die Sonne nur gut 70% der zu erwartenden Sonnenscheindauer geleistet.
Nun sind zwei Drittel vom Herbst vergangen und man könnte schon fast denken, es sei Winter =). Hier
liegen zurzeit immer noch 16,5cm Schnee – sogar der Südhang ist noch flächendeckend Schneebedeckt! Um es
gerade vornweg zu nehmen: Ein solcher Schneefall bereits im Oktober, wie es vom Mittwoch, 29.10.2008 auf Donnerstag,
30.10.2008 der Fall war, hat es hier im Oktober noch nie gegeben! Verglichen mit den letzten drei Wintern ist ein solcher
Schneefall einmalig. So lagen doch letzten Winter maximal 19cm Schnee, währenddem es am Donnerstagmorgen (30.10.2008)
30cm waren.
Der Oktober war wiederum etwas zu warm. Der Temperaturüberschuss beträgt 1,85K. Besonders deutlich tritt dies bei
der Minimaltemperatur (+2,45K) auf. Die Maximaltemperatur lag häufig nicht allzu hoch, wodurch dort ein
Temperaturüberschuss von 0,78K resultiert. Massgeblich zu diesem Temperaturüberschuss trug die Dekade vom 5. bis
15. Oktober beigetragen, in der oft 15°C und mehr erreicht wurden. Etwas kühler war es zu Monatsbeginn und
natürlich zu Monatsende, wo die Maximaltemperatur nicht mehr über 3,5°C anstieg. Der Oktober war trotz einer
angemessenen Nebeltagezahl mit einer mittleren Luftfeuchtigkeit von 88,1% sehr feucht, was von der minimalen Feuchte von 55%
bestätigt wird. Zudem war er recht windschwach, wurde doch die 50km/h – Marke nur zu Monatsbeginn zwei Mal
überschritten.
Auf der Niederschlagsmonatsgrafik ist zu sehen, dass bis am 26. Oktober noch nicht einmal die halbe Monatsmenge gefallen war.
Dann geschah das, was für mich schon fast unvorstellbar war: Es fielen über 30mm Niederschlag in fester Form. So
regnete oder schneite es von Montag bis Donnerstag quasi ununterbrochen, womit 56mm zusammenkamen. Mit einer Monatssumme von
92,2mm fiel er verglichen mit der Norm sogar knapp 20% zu nass aus. Nun rückt die 1000mm – Marke wieder
näher. Doch es fehlen immer noch 159,6mm.
Der November 2008 war trotz des kalten letzten Monatsdrittels insgesamt leicht zu warm, jedenfalls wenn man
die Höhendifferenz zwischen der Vergleichsstation Bern und Oberthal (300m) mit 1,8°C kompensiert. Er war
temperaturmässig so schön wie selten ein Monat dreigeteilt: Im ersten Monatsdrittel meist 10°C Tmax, im zweiten
Monatsdrittel um 5°C und im letzten gar um 0°C. In ebendiesem hat es gar für sechs Eistage gereicht, was
zusammen mit denen vom Jahre 2005 dem Novemberhöchstwert entspricht. Doch bereits bei den Frosttagen ist im November
2008 mit elf ein Defizit vorhanden. Normalerweise wäre mit 13 zu rechnen. Doch im Vergleich mit Januar und Februar 2008
sollte zumindest bei den Eistagen nicht geklagt werden: Diese wiesen mit zwei bzw. nur einem gar weniger auf, als der
November! Auch von der Maximalschneehöhe von 17cm werden beide Monate übertroffen. Insgesamt lag an zwölf
Tagen eine Schneedecke, was doch schon ganz ordentlich ist. Markant am November 2008 war jedoch die Niederschlagsmenge, die
mit 29,6mm nicht einmal 35% des Monatsolls erreicht. Das schadet natürlich auch der ohnehin schon angeschlagenen
Jahresniederschlagsmenge. So sind bis und mit November noch nicht einmal 70% des Jahressolls gefallen. Mit anderen Worten
müssten im Dezember fast 400mm fallen, um das Defizit noch aufzuholen, was mich doch sehr überraschen
würde.
Zuletzt sei noch der Luftdruck erwähnt, der am 29.11.2008 mit 990,7hPa den zweitniedrigsten Wert seit
Aufzeichnungsbeginn (mindestens) Anfang 2006 erreichte.
Der Dezember 2008 war zumindest temperaturmässig ein sehr ausgeglichener Monat. Es gab kaum grosse Schwankungen. Die Differenz zwischen der absoluten Maximaltemperatur und der absoluten Minimaltemperatur beträgt über den ganzen Monat gesehen nur 14K, was in anderen Monaten bereits an einem einzigen Tag überboten wird. Verglichen mit den Normwerten aus Bern war er leicht zu kühl. Beziehen wir jedoch die Höhendifferenz mit ein, ergibt sich ein Temperaturüberschuss von +1K. Eine grosse Kälte blieb aus, doch auch die Maximaltemperatur von 5,5°C steht weit entfernt von den Rekordwerten. So gab es, wie dem KlimadiagrammOberthal.xls zu entnehmen ist, bereits einen Dezember mit Maximalwerten über 13°C, aber auch einen mit Minimaltemperaturen von <-13°C. Der Dezember 2008 war als neunter Monat dieses Jahres zu trocken, dies obwohl die Luftfeuchtigkeit überdurchschnittlich hoch lag und sich die Sonne mit knapp 35 Stunden nur an 19 Tagen zeigte. Das super-Ereignis des Dezembers war hier klar der 17. Dezember, an dem fast 30cm Neuschnee fiel und die Gesamtschneehöhe auf 48cm anstieg. Solche Werte konnte ich zuletzt im Februar 2005 messen. Damals betrug der Höchstwert 53cm. Ein zweites Highlight war zumindest in den Alpen der 14. Dezember, als auf dem Lauberhorn Böenspitzen bis 252km/h registriert wurden – von Meteomedia. Dies führte zu verwirrenden Angaben. So musste Meteo Schweiz, um die Ehre nicht zu verlieren, auf Messdaten von den Jungfraubahnen zurückgreifen, um überhaupt wesentlich über 160km/h zu gelangen. Hierbei sei noch erwähnt, dass Meteo Schweiz die Geräte von Kachelmann als nicht repräsentativ, also unglaubwürdig, beschreibt. Ob die Geräte der Jungfraubahnen genauere Messwerte liefern und professioneller messen, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls entsprechen die 252km/h der zweithöchsten je in der Schweiz gemessenen Windgeschwindigkeit.
Das Jahr 2008 war deutlich zu warm. Gegenüber dem Normwert von Bern und nach der Subtraktion von 1,8K
resultiert ein Temperaturüberschuss von +1,7K. Das erstaunt nicht sonderlich wenn man in Betracht zieht, dass nur gerade
die zwei Monate April und September leicht zu kalt ausgefallen sind. Besonders der Jahresbeginn war viel zu warm, hatten doch
sowohl die Monate Januar wie auch Februar einen Temperaturüberschuss von über 3K! So war der März insgesamt
kälter als Januar und Februar. Grosse Extreme blieben dennoch in beiden Richtungen aus: Es gab keinen einzigen Hitzetag
(Tag mit Tmax >=30°C) und auch keinen sehr kalten Tag (Tag mit Tmin <=-10°C). Extreme traten vorzüglich in
den Monaten Februar und März auf. Im Februar stieg der Luftdruck bis auf 1043,7hPa, währenddem er im
stürmischen März bis auf 987,5hPa sank. Am 12. März konnte ich beim Orkantief Kirsten mit 85km/h einen neuen
Windrekord erfassen. Die frühere WS2500 erreichte gar 92km/h! Nun zum Sorgenparameter, der uns das ganze Jahr hindurch
begleitet hat: Der Niederschlag. Wie in den Abweichungen2008.xls unter der Mappe Niederschlag&Sonnenscheindauer zu
erkennen ist, waren nur drei Monate zu nass und dazu noch unbedeutend. Die restlichen neun Monate waren mit Defiziten von bis
zu 103,8mm (Mai) z.T. viel zu trocken. Somit beträgt der gefallene Jahresniederschlag nur 929,2mm, was nur knapp 74% des
Jahressolls entspricht. Anders ausgedrückt hätten 328,8mm mehr fallen sollen. Weiter gab es keinen Tag, an dem es
mehr als 33,4mm regnete. Verglichen mit anderen Jahren, wo es Tage mit über 90mm gab, ist das recht mickrig.
So sind wir schon zweitletzten Punkt, den ich noch kurz ansprechen möchte: Die Extremereignisse. Das Jahr 2008 erwies
sich im Gegensatz zu den Vorjahren als sehr ruhig. Es gab kein wirklich heftiges Gewitter, das Sommerhalbjahr hindurch keine
Kaltfront, die den Namen verdient hat, keinen Tag mit speziell viel Niederschlag und nicht einmal Hagel (im Vorjahr hatten
wir fünf, im 2006 gar acht Hageltage).
Zu guter letzt soll Frau Holle gerühmt werden: Der Winter 2008/2009 hat recht früh, aber insgesamt doch
aussergewöhnlich gut begonnen. Ich musste bis in den Winter 2005/2006 zurückgehen, um einen Monat zu finden, an dem
täglich eine geschlossene Schneedecke lag, damals allerdings durchgehend von Ende November bis Mitte März.