Wetterstation Oberthal 850 m.ü.M.

Archiv Zusammenfassungen Wetter 2019

Januar

Der Januar 2019 gestaltete sich durchwegs winterlich mit nennenswerten Schneefällen um die Monatsmitte sowie ab dem Monatsende. Mit Ausnahme des 1. Januar lag durchwegs eine - wennauch geringmächtige - Schneedecke.
Nur an fünf Tagen lag die Mitteltemperatur über dem Gefrierpunkt bei einem Maximum von bescheidenen 5,2 °C (diese wurde zuvor erst im Januar 2010 mit 4,2 °C unterboten). Der Januar 2019 vermag mit einem besonderen Rekord aufzuwarten: Erstmals seit Messbeginn wurde in einem Januar jeder Tag als Frosttag klassifiziert. Dies war erst in einem einzigen anderen Monat der Fall, nämlich im Februar 2012. Damit war der diesjährige Januar mit einer Mitteltemperatur von -2,3 °C fast 5 K kälter als der Januar 2018, jedoch 2,3 K wärmer als der Januar 2017. Gegenüber dem Normwert von Bern war er 1 K zu kalt.
Interessant war ebenfalls der Luftdruckverlauf: Von anfänglich 1038 hPa sank dieser beinahe linear auf unter 1000 hPa zum Monatsende. Die Sonnenscheindauer erreichte genau die Norm.
Da fast alle Niederschläge in Form von Schnee fielen, entsprachen die unterdurchschnittlichen 57 mm Niederschlag immerhin einer Neuschneesumme von 64 cm. In Teilen des Alpennordhangs wurde die Lawinengefahr für einen Halbtag zur Monatsmitte mit Stufe sehr gross angegeben, was im Berner Oberland deutlich übertrieben war. Danach stabilisierte sich die Lage im Osten bald, während westlich von Thun mittlerweile zwei Altschneeschichten in der Schneedecke verweilen.

Februar

Der Februar 2019 war zweigeteilt, wie auf allen Grafiken zum Februar 2019 (siehe Wetterarchiv) zu sehen ist:
Frosttage wurden mit zwei Ausnahmen nur in der ersten Monatshälfte registriert, der letzte Februarniederschlag fiel bereits am 11. des Monats und ab dem 12.2. wurde täglich die maximal mögliche Sonnenscheindauer registriert. Dementsprechend resultierte folgende Monatsbilanz: 1,5 °C zu warm, nur 17 statt 25 Frosttage und nur 5 statt 9 Eistage, mit 52 mm 20 mm zu trocken und mit 149 Sonnenstunden beinahe doppelt so sonnig wie normal. Genau so viele Sonnenstunden werden üblicherweise erst im April registriert!
Eindrücklich gestaltet sich auch der Vorjahresvergleich: Betrug im Februar 2018 die Höchsttemperatur 6,3 °C, betrug dieses Jahr die durchschnittliche Höchsttemperatur 6,1 °C bei einem Maximum von 14,4 °C.

März

Ich darf euch zwei interessante Wetterfeatures präsentieren! Doch zuerst zum gewohnten klimatologischen Überblick: Der März war 1,1 °C zu warm, 20 mm zu trocken (Maximale Tagessumme: Bescheidene 8 mm) und 32 h zu sonnig. Die tiefste Maximaltemperatur betrug 2,6 °C - so viel wie noch in keinem vorangehenden März. Entsprechend war kein einziger Eistag zu verzeichnen, dafür immerhin 13 Frosttage. Zudem war der März einer der windigsten Monate seit Messbeginn (Mittelwind).

Nun zu zwei interessanten Ereignissen: Thun, Montag 4. April: 7:55 Uhr: Windstill, 4,5 °C 8:05 Uhr: Stürmisch, 16 °C

Was ist passiert? Der angekündigte Höhentrog mit starken Höhenwinden ist nicht - wie dies zumeist der Fall ist - in tiefen und mittleren Lagen weitgehend unbemerkt aufgezogen, sondern griff bereits am Morgen bis ins Flachland durch: Der vorhandene schwache Kaltluftsee wurde sofort ausgeräumt und der Stockhornföhn führte zur schlagartigen Erwärmung. Etwas weiter weg, im Oberthal, war die Erwärmung deutlich schwächer. Nicht jedoch die Sturmwinde: Die stärkste Böe erreichte respektvolle 90 km/h. Dies entgegen den meisten Warnungen bereits um 8:00 Uhr und nicht erst Nachmittags. Verbreitet wurden dadurch einzelne Bäume entwurzelt.

Das zweite Ereignis nehme ich vom April vorne weg: In der Nacht auf letzten Donnerstag sank die Schneefallgrenze schnell bis ins Flachland. Im Oberthal fielen bis am Donnerstagabend 24 cm Schnee aus 36 mm Tagesniederschlag. Dies ist im April nichts Aussergewöhnliches (Details zu früheren Ereignissen siehe Startseite Wetterstation Oberthal). Kontrastreich war die verschneite Winterlandschaft allerdings im Vergleich zum frühlingshaften März. Sehr wohl aussergewöhnlich war hingegen, dass die Maximaltemperatur am besagten Donnerstag, 4. April bescheidene -0,1 °C erreichte. Damit war Oberthal die tiefstgelegene aller Meteocentrale- und MeteoSchweiz Stationen, welche einen Eistag verzeichnen konnte. Im Oberthal ist dies der erste Eistag in einem April seit Messbeginn. Am Freitagmorgen wurden zudem knackige -4,8 °C gemessen - weniger als die diesjährige Märztiefsttemperatur. In Frutigen waren es gar -8 °C. Da kann man von Glück sprechen, war zuvor etwas Schnee gefallen (Aprikosen sind teils schon verblüht, andere Obstbäume gerade am Beginn).

Nach den Achterbahnfahrten (fast 20 °C Ende März, 2 °C am 4. April) befinden sich die Temperaturen mit Tageshöchstwerten von rund 12 °C im Flachland nun wieder im für Mitte April üblichen Bereich.

April

Der April 2019 war im Oberthal gegenüber dem Normwert von Bern 0,5 °C zu kalt, mit 80 mm rund 30 mm zu trocken und mit 173 h 23 h zu sonnig. Es waren nur sechs Niederschlagstage zu verzeichnen. An deren dreien fiel jedoch Schnee. Bemerkenswert war dabei der Schneefall vom 3./4. April: Die 40 mm Niederschlag fielen beinahe von Beginn an in fester Form, sodass erstmals seit 2005 und 2006 so spät im Jahr über 20 cm Schnee gemessen wurden.

Besonders erwähnenswert ist der 4. April: Dank dem leichten bis mässigen ganztägigen Schneefall erreichte die Temperatur von -2,3 °C maximal -0,1 °C. Ein Eistag im April ist als sehr aussergewöhnlich einzustufen. Oberthal dürfte damit die tiefstgelegene Wetterstation schweizweit gewesen sein, die im April 2019 einen Eistag registriert hat! Vom 5. bis 25. April fiel kaum Niederschlag bei Maximaltemperaturen deutlich über den zu erwartenden Werten (tagelange 17 bis 19 °C entgegen normalen 12 °C), ehe zum Monatsende eine erste Abkühlung erfolgte.

Mai

Der Mai war gegenüber dem Normwert in Bern satte 3,4 °C zu kalt. Zwar stieg die Temperatur in jedem Monatsdrittel markant an (5,6 °C im 1. gegenüber 11,2 °C im letzten Drittel), dennoch wurde die 20 °C Marke an keinem einzigen Tag erreicht. Die 5,6 °C vom ersten Maidrittel entsprachen nahezu den 5,5 °C vom letzten (wennauch deutlich zu warmen) Februardrittel. Im Anhang ein Bild vom 5. Mai: Eiszapfen über den Tomaten bei 12 cm Schnee. Dieser Schneefall stellt zwar längst nicht den spätesten Schneefall seit Bestehen der Wetterstation Oberthal dar, jedoch den spätesten Schneefall mit zweistelliger Schneehöhe. Bemerkenswert war in diesen Tagen die gefühlte Kälte von unter -5 °C, für die sich eine bissige Bise verantwortlich zeichnete. Ebendiese führte am 5. Mai tagsüber bereits auf knapp 1000 m ü M. (Blasen) zum kompletten, 50 cm tiefen Zuwehen der am Morgen gepflügten Gemeindestrasse. Der Schnee hatte jedoch auch seine guten Seiten: Dank ihm wurde die Vegetation vor Frostschäden geschützt. Die Blüten behielten 0 °C, während ohne Schnee bei Lufttemperaturen von -2 °C locker Oberflächentemperaturen von -7 bis -10 °C aufgetreten wären.

Damit erstaunt nicht, vermochte der Mai 2019 einige Rekorde zu brechen:
Noch nie seit Messbeginn 2006 wurde in einem Mai die 20 °C Marke nicht überboten, noch nie betrug die Mitteltemperatur nur 8,1 °C und noch nie wurden vier Frosttage registriert. Wie kam es dazu? In der ersten Maihälfte sickerten wiederholt Reste der Polarluft als Kaltlufttropfen direkt in den Alpenraum. Dieses Zirkulationsmuster hielt sich dank schwacher Jetstreams ausgesprochen hartnäckig.

Relativ normal waren hingegen die Sonnenscheindauer (82 % des Monatsolls) sowie der Niederschlag (130 % des Monatsolls).

Auf den ersten Blick paradox anmutend, jedoch bedenkliche Realität: Die Nordhemisphäre nördlich des Polarkreises ist bereits jetzt wärmer als vor 30 Jahren in der wärmsten Zeit des Sommers im August! Die letzten Restchen Polarluft sind Anfang Mai zu uns geflutet, im hohen Norden ist es entsprechend "heiss". Dies widerspiegelt sich bspw. in der aktuellen Meereiskonzentration, die zu dieser Jahreszeit noch nie so tief war.

Derzeit werden am Nordpol für Mitte Juni auf der 850 hPa Druckschicht +10 °C prognostiziert - auf Meereshöhe umgerechnet entspricht dies 20 bis 25 °C, am Nordpol! Dass was die Klimamodelle seit langem voraussagen (bei 2 °C Globalerwärmung 8 °C Erwärmung an den Polen) in den letzten Jahren bereits in den nordhemisphärischen Wetterkarten sichtbar wird, ist völlig neu. Damit steht uns wohl bereits ab jetzt jedes zweite Jahr ein Sommer à la 2003 bevor, der bis 2010 als Jahrtausendsommer bezeichnet wurde. Vor einigen Jahren hiess es noch, ein solcher Sommer wäre erst 2050 jedes zweite Jahr zu erwarten…

Juni

Sehr aussergewöhnlich war die erste, bemerkenswert frühe Hitzeperiode Ende Juni: Im Juni sind im 300 m tiefer gelegenen Bern (!) normalerweise nur 0,2 Hitzetage zu erwarten. In diesem Jahr waren es im Oberthal deren 5 (bisheriger Rekord im Oberthal seit Messbeginn 2006: 2). Sowohl die Maximaltemperatur mit 32,6 °C als auch die Mitteltemperatur erreichten neue Rekordwerte für den Monat Juni. Das besondere an der Juni-Hitzeperiode war, dass diese in mittleren Höhenlagen von 1500 bis 4000 m noch nie dagewesene Temperaturen brachte. In mittleren Höhen um 1500 m wurden in der freien Atmosphäre knapp 27 °C gemessen. Dies sind eindrückliche 3 °C mehr als während der wärmsten Tage des als Jahrtausendsommer bezeichneten Sommer 2003. Dies mag sich bei Flachlandtemperaturen bis 38 °C (CH Rekord: 41,8 °C Hitzesommer 2003 in Grono GR) komisch anhören. Nachfolgend die Erklärung: Einzig eine stabile Schichtung der untersten 1000 m der Atmosphäre ersparte uns Ende Juni Temperaturen im deutlichen 40er Bereich… Insgesamt war der Rekord-Juni 2,5 °C zu warm gegenüber dem Normwert aus Bern. Ebenfalls ein neuer Rekord wurde im Juni bzgl. des Niederschlages registriert: Mit 74 mm fiel nur knapp die Hälfte des Monatsolls und so wenig wie noch nie in den vergangenen 15 Jahren. Die Sonne leistete 50 Überstunden.

Juli

Der Juli startete noch sehr warm mit Temperaturen über 25 °C. Danach gestaltete er sich jedoch bis zum 20. Juli der Norm entsprechend, ehe vom 20. bis 26. Juni die zweite Hitzewelle eintrat. Während dieser lagen die Temperaturen in mittleren Lagen rund 3 bis 5 °C tiefer als während der Juni-Hitzewelle, dennoch wurden in Lagen unter 1000 m etwa gleich hohe Werte wie während der Juni-Hitzewelle registriert. Insgesamt war der Juli 1,5 Grad zu warm, 40 mm zu trocken und normal sonnig.

August

Der August war ein unbeständiger, jedoch ausgewogener Monat: Nie richtig heiss, nie kalt, immer etwas nass und normal sonnig. Mit einer Mitteltemperatur von 17 °C war er leicht (0,6 °C) zu warm gegenüber dem Normwert aus Bern und mit 178 mm Niederschlag rund 30 mm zu nass. Der Luftdruck verharrte in einer beeindruckend schmalen Bandbreite: Er pendelte stets zwischen 1007 und 1025 hPa.
Bemerkenswert sind einzig die nasse Phase vom 18. bis 20. August mit 65 mm und das mit durchwegs 25 °C sehr warme letzte Augustdrittel.

September

Mit dem September 2019 ging ein ziemlich ausgewogener Monat zu Ende: Nach einem kühlen und nassen Start folgte ein warmes, trockenes mittleres Drittel, ehe zum Monatsende bei fortdauernder Wärme und mehreren Tagen mit über 20 °C wieder Niederschläge einsetzten.
In der Bilanz resultierte ein minimer Temperaturüberschuss und ein Niederschlagsdefizit von 13 mm. Die Sonnenscheindauer erreichte juste die Norm.
Bemerkenswert in der soeben zu Ende gehenden Woche: Der Hurrikan Lorenzo war als solches noch deutlich in den mitteleuropäischen Wetterkarten zu sehen: Westlich von Spanien war auf 1000 m ü. M. noch mit Mittelwinden (!) von 110 kn (knapp 200 km/h) zu rechnen. Irland erreichte er zwei Tage später jedoch bereits deutlich abgeschwächt. In Zukunft ist klar mit mehr solchen Phänomenen zu rechnen. Ausschlaggebend dafür ist die Meerestemperatur. Für Hurrikans zählt, wie für den Meeresspiegelanstieg, jedes halbe °C Globalerwärmung. 2 °C Globalerwärmung gegenüber präindustrieller Temperatur bedeutet mindestens 700 cm Meeresspiegelanstieg (mittlerweile wird mit den aktuellen bescheidenen Bemühungen zur CO2-Emissionsreduktion von rund 1'000'000'000 Klimaflüchtlingen noch Ende dieses Jahrhunderts ausgegangen, davon 1/3 alleine durch den Meeresspiegelanstieg…), 2 °C wärmeres Oberflächenwasser = viel grösseres Nährgebiet von Hurrikans.

Oktober

Gemäss MeteoSchweiz war es der fünftwärmste Oktober seit Messbeginn im 19. Jahrhundert. In meinen Aufzeichnungen seit 2006 war es der drittwärmste. Eindrücklich ist, dass die Temperaturen bis zum Monatsende kaum gesunken sind. Die Tiefsttemperatur von 1,9 °C wurde bereits am 3. Oktober gemessen. Eindrücklich auch der Vergleich zu früheren Jahren: In den Oktobern 2009 und 2012 wurden je sechs Frosttage gemessen, im Oktober 2012 sogar ein Eistag (ganztags Temperatur unter 0 °C)!
Der 15 Jahre alte Niederschlagsrekord, den ich im Oktober 2004 mit 156 mm messen konnte, wurde vom Oktober 2019 überboten: Ganze 168 mm waren an den Tagen mit Niederschlag zu messen. An 16 Tagen fiel >=1 mm Niederschlag. Damit fielen 90 mm mehr als im langjährigen Mittel und werden die Niederschldefizite der Monate Januar bis April kompensiert. Um das grosse Niederschlagsdefizit aus dem Monat Juni aufzuholen, wäre in den kommenden beiden Monaten ein Niederschlagsüberschuss von noch einmal 90 mm notwendig (vgl. Grafik unten).
Die kommenden Tage werden weiterhin immer mal wieder nass (Samstag etwas freundlicher), der Wochenbeginn sehr nass weitergehen. Nach den in den letzten Wochen noch sehr warmen Temperaturen (Nullgradgrenze oft auf fast 4000 m) wird langsam aber sicher auch die Schneefallgrenze zum Thema: Laut aktuellen Prognosen wäre aufs übernächste Wochenende mit dem ersten Schneefall unter 1000 m zu rechnen.

November

Ein äusserst trüber Monat geht zu Ende:
An 22 Sonnentagen zeigte sich die Sonne gerade einmal 36 Stunden. Damit ging der sonnenärmste November seit Messbeginn zu Ende. Im Dezember 2009 waren jedoch mit nur 21 h noch deutlich weniger Sonnenstunden zu verzeichnen. Interessant sind die wenigen Sonnenstunden daher, als der November 2019 nicht besonders nebelreich war. Allerdings fanden wiederholt intensive Südstaulagen statt, deren Bewölkung weit nach Norden überzugreifen vermochte. Ansonsten war der November 2019 normal temperiert und leicht zu nass. Vom 8. bis 26. November fielen nur 15 mm, dafür bis zum Monatswende weitere gut 50 mm.
Bemerkenswert war die kühle Phase vom 7. bis 23. November, während der die Temperatur nie über 6 °C anstieg. Wirklich kalt war es jedoch auch nie. Zwar wurden 15 Frosttage verzeichnet (leicht mehr als normalerweise), die Maximaltemperatur stieg dafür täglich über den Gefrierpunkt.

Dezember

2,5 °C zu warm, 20 mm zu nass und leicht unterdurchschnittlich sonnig.
Bemerkenswert sind die relativ milden Temperaturen: Die bescheidene Tiefsttemperatur von -6,7 °C wurde "per Zufall" gegen Monatsende im Nebelrandbereich erreicht, derweil die Nullgradgrenze teilweise auf bis zu 3400 m ü. M. angestiegen ist. Erstaunen mag, dass trotz 15 Regentagen das Monatssolls um nur rund 20 mm übertroffen wurde. An vielen Tagen fielen nur wenige Millimeter Niederschlag, die maximale Tagessumme belief sich auf 19 mm. Schnee lag an 5 Tagen um die Monatsmitte, maximal 11 cm.
Bemerkenswert ist der Luftdruckverlauf: Wurde zur Monatsmitte mit 982 hPa noch der tiefste Druck des Jahres gemessen, erreichte der Luftdruck zum Monatsende mit 1037 hPa nur knapp nicht das absolute Jahreshoch: http://silas.emmewetter.ch/wswin/m201912d.gif.

Jahr 2019

Das Jahr 2019 war mit einer Mitteltemperatur von 8,4 °C selbst gegenüber dem Normwert aus dem 300 m tiefer gelegenen Bern 0,5 °C zu warm (höhenbereinigt also eindrückliche 2 °C zu warm gegenüber der Norm 1961 - 1990). Die Tiefsttemperatur wurde im Januar mit -8,7 °C gemessen, die Höchsttemperatur in der zweiten Hitzewelle mit 32,7 °C im Juli. Bemerkenswert waren die 4 Frosttage im Mai: Bisheriger Rekord seit 2006 war ein einziger Frosttage im Mai. Entsprechend sehr mager ist später die Obsternte ausgefallen. Nachdem bereits Anfang Juni über 25 °C gemessen wurden, waren zum Monatsende verhältnismässig sehr früh im Jahr bereits 5 Hitzetage "zu beklagen". Bisheriger Rekordwert im Juni: 2018 mit 3 Hitzetagen. Im Juli folgten weitere 4 Hitzetage. Folgendes Gedankenspiel: Im langjährigen Mittel wurden in Bern 2,6 Hitzetage im ganzen Jahr verzeichnet. Im Sommer sind die Temperaturen in Bern 3 °C höher als im Oberthal (trockenadiabatischer Temperaturgradient). Wenn ich den Jahrestemperaturverlauf im Oberthal nach allen Tagen >= 27 °C durchsuche, kommen eindrückliche 18 Hitzetage zusammen, die in Bern mutmasslich zu verzeichnen waren. Dies sind 700 % (!!!) der normalen Hitzetage. Eistage, Frosttage und Sommertage entsprachen ungefähr der Norm (jedoch ohne die kälteren Bedingungen im Oberthal zu berücksichtigen).
Richtig Winter herrschte nur im Januar. Da fielen bei einer Höchsttemperatur von 5,2 °C 64 cm Neuschnee und wurden 19 Eistage gemessen. Die maximale Schneehöhe kam jedoch nie über 19 cm hinaus.
Nach zu trockenen ersten vier Monaten und sehr trockenen Juni und Juli vermochten die anderen Monate, besonders der Oktober, das Niederschlagsdefizit nahezu auszugleichen: Mit 1226 mm Jahresniederschlag fehlten nur 32 mm zum Jahressoll. Die 141 Niederschlagstage (>= 1 mm) entsprachen fast haarscharf der Norm.
Die Sonnenscheindauer verhielt sich gerade umgekehrt. Das Jahressolle wurde mit 1700 h um 100 h überschritten.

Zurück zum Wetterarchiv.

StartseiteKontaktImpressum